Bangaldesch - Geographischer Bericht
Bangladesch liegt noerdlich des Golfs von Bengalen, suedoestlich von Myanmar, und wird ansonsten von Indien umschlossen. Wie in vielen tropischen asiatischen Laendern auch herrschen dort 3 Jahreszeiten vor: Trockenzeit, Regenzeit und eine Kaelteperiode. Die Oberflaeche von Bangladesch ist hauptsaechlich vom Deltabereich der Fluesse Ganges und Brahmaputra gepraegt, in deren Muendungsbereich sich die riesigen Mangrovengebiete der Sundarbans erstrecken. Die Waehrung in Bangladesch heisst Taka, Haupt- und Regierungssitz befindet sich in Dhaka.
Auf Grund der Kuerze der Zeit, die wir in Bangladesch verbracht haben, ist es uns nicht moeglich, einen so ausfuehrlichen Bericht wie den ueber Indien zu schreiben, wir koennen lediglich von den Aspekten berichten, die uns aufgefallen sind.
Als wir verschiedenen Indern von unserer Absicht erzaehlt hatten, nach Bangladesch zu reisen, haben sie uns durchweg abgeraten. Ihre Argumente waren Unfreundlichkeit der Bewohner und fehlende Sicherheit in den Staedten. Wir liessen uns davon aber nicht beeindrucken, da wir als Deutsche allen Voelkern neutral gegenueberstehen. In der Tat ist das Verhaeltnis zwischen Indern und Bangladeschern gespannt. Oft hoerten wir von Bangladeschern den Vorwurf, Indien wuerde versuchen, durch politische und wirtschaftliche Aktionen das viel kleinere Bangladesch an den Rand zu schieben und zu beherrschen. Indische Besucher werden deshalb in Bangladesch nicht sehr freundlich empfangen, ebenso ist es mit Bangladeschern in Indien. Fuer uns war es interessant, als neutrale Zone sozusagen die �Beschwerden� beider Seiten zu hoeren und politisch korrekt mehr oder weniger unkommentiert zu lassen. Wir konnten in der bangladeschischen Mentalitaet einige Aspekte erkennen, die uns nicht sympatisch erschien. Bangaldesch ist ein muslimisches Land, (radikale) Religion und Politik haengen sehr stark zusammen.
Wenn man sich mit vielen Leuten unterhaelt, so wie wir es gemacht haben, wird man oft gefragt, was man von der islamischen Religion halten wuerde. Mit unserer friedvollen deutschen Denkweise, die sich komplett von der islamischen unterscheidet, ist es dann sehr schwer zu antworten. Wir haben in solchen Faellen immer ganz diplomatisch damit begonnen, dass wir natuerlich jede Religion respektieren. Mit diesem Teil der Antwort waren alle zufrieden.
Wenn wir dann aber vorsichtig angesprochen haben, dass es doch sehr viel Gewalt dort gebe, die wir als Nicht-Muslime und vor allem als Europaeer nicht immer nachvollziehen koennten, wurden wir kurzerhand abgewuergt. Einpraegsamstes Gegenargument war in einem Fall, wir sollten mal Hitler anschauen, der sei auch kein Muslime gewesen und hat trotztdem so viele Menschen getoetet bzw. es in Auftrag gegeben. Aktuelle Konflikte, in denen Muslime involviert sind, konnten wir leider mit Bangladeschern nicht diskutieren.
Was uns aber am meisten irritiert hat, ist die Begeisterung, mit denen Bangladescher von Hitler schwaermen. Fuer sie ist er ein absoluter Held, ein Vorbild, der schlaueste Kriegsherr, den es jemals gegeben hat. Er konnte viele Staaten an der Nase herumfuehren und gleichzeitig so viele Juden wie moeglich vernichten. Als wir das zum ersten Mal gehoert hatten, haben wir wirklich realisiert, wie stark der Hass der Muslime auf Juden ist. In Deutschland ist es wohl kaum moeglich, so eine Aussage auf der Strasse zu bekommen. Jegliches Argument von unserer Seite, dass Hitler nicht die Person gewesen waere, fuer die sie ihn hielten, prallte natuerlich ungehoert an ihnen ab. Mit dieser Sichtweise der Dinge wollten und konnten wir uns nicht arrangieren. Wie weit die europaeische Kultur in diesem Teil der Erde entfernt ist, wurde uns hier sehr deutlich, was aber nicht heissen soll, dass die europaeische Kultur die einzig wahre und richtige ist, schliesslich befinden wir uns auf Weltreise, um andere Kulturen zu entdecken und so unseren Horizont zu erweitern.
Abgesehen von diesen zwei Punkten haben wir die Menschen dort wirklich zu schaetzen gelernt. Deren Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Grosszuegigkeit hat uns sehr beeindruckt. Ueberall wo wir waren, wurden wir herzlich empfangen, ausgiebig bestaunt und rundum versorgt. Wir waren in der gleucklichen Situation, dass wir immer mit Einheimischen unterwegs waren. So reisten wir in der Funktion von Freunden umher und nicht als Touristen, die es auszunehmen galt.
In der Kultur der Bangaldescher kann man viele Gemeinsamkeiten mit indischer Kultur entdecken. Populaere indische Saenger und Schauspieler werden in Bangladesch ebenso gerne gehoert wie in ihrem Herkunftsland. Viele Frauen tragen indische Kleidung, der Saree ist weit verbreitet. Auch die Hochzeitsfeier, der wir beiwohnen durften, erinnerte in ihrer Farbenpracht und ihren Zeremonien stark an indische Hochzeitsfeiern, die wir auf Video und Fotos gesehen hatten.
Wie wir in unserem Reisebericht schon angedeutet hatten, ist Englisch in der Gesellschaft nicht weit verbreitet. In den Schulen, in denen wir waren, lernten aber alle Englisch. So wird wohl in 10 Jahren eine Jugend herangewachsen sein, die Englisch versteht, was eine Verstaendigung mit Auslaendern viel unkomplizierter machen wird. Vielleicht ergibt sich dadurch auch eine Oeffnung des Landes, die mehr Touristen anlockt und Bangladesch aus der relativ starken internationalen Isolation holt.
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